Hundegeschirr ist nicht gleich Hundegeschirr
Ein Überblick über verschiedene Modelle

Y-Geschirr, Norwergergeschirr, Spezialgeschirr - eine große Auswahl unterschiedlicher Hundegeschirrtypen existiert mittlerweile auf dem Markt. Ein Gegenstand, der im Alltag mit Hund täglich gebraucht wird. Umso wichtiger ist es, im Dschungel der Möglichkeiten das richtige Modell für den eigenen Vierbeiner zu finden. Grundsätzlich gilt: Geschirr ist nicht gleich Geschirr. Einsatzzweck, Passform und Einstellungsmöglichkeiten unterscheiden sich zum Teil grundlegend voneinander.

In diesem Blogbeitrag möchten wir euch einen kleinen Überblick geben. Bei der Auswahl des passenden Equipments für euren Hund stehen wir euch natürlich telefonisch und vor Ort im Hofladen zur Beratung zu eurer Verfügung.

Welche Vorteile bringt ein Geschirr gegenüber einen Halsband? Grundsätzlicht gilt es sich mehrere beispielhafte Fragen vorab zu überlegen:

- Habe ich einen jungen Hund im Training, welcher vielleicht noch nicht optimal an der Leine läuft?
- Benutze ich eine Schleppleine? Hier ist unbedingt ein Geschirr angebracht aufgrund der Verletzungsgefahr.
- Habe ich einen älteren oder chronisch kranken Hund?
- Möchte ich mit meinem Hund wandern gehen und benötige hier zusätzliche Sicherheit, um den Hund auf dem Trail unterstützen zu könnnen?

 In all diesen Fällen empfehle ich gerne ein passendes Hundegeschirr. Im Vergleich zum Halsband werden die Rücken- und Halsmuskulatur deutlich entlastet. Gerade bei jungen Hunden und Welpen, die gerne einmal an der Leine ziehen ist dies ein wichtiger Aspekt. Aber auch Hunde mit Bewegungseinschränkungen oder Gelenkerkrankungen profitieren von der optimalen Druckverteilung durch ein Geschirr.

Welche Geschirrtypen gibt es?

H- Geschirr oder Y-Geschirr

Das klassische H-Geschirr bestelt aus einem Hals- und einen Brustteil, welcher über einen Rückensteg miteinander verbunden ist. Durch diese Passform wird das Verrutschen verhinert. In diesem Bereich gibt es verschiedene ergonomische Sonderformen, bei denen beispielsweise nicht nur der Bauchteil, sondern auch der Halsteil eingestellt werden kann. Dies ist vor allem bei Welpen, die sich noch im Wachstum befinden praktisch.

Auch Y-Geschirre sind Hundegeschirre mit einer guten Druckverteilung und vielen Einsatzmöglichkeiten. Anstelle der H-Form splittet sich der Halsteil Y-förmig auf. Der Bauchgurt ist ebenfalls wieder einstellbar.

Bei allen Geschirrtypen achten wir darauf, dass kein Druck auf den Hals entsteht und die Schulterblätter durch zu breite Gurte nicht behindert werden. Gelenke und Muskulatur sollen frei arbeiten können umso Reizungen oder Scheuerstellen zu vermeiden. Auch darf das Hundegeschirr nicht zu eng sitzen und so den Rücken komprimieren oder zu nah an den Achseln sitzen. Dann nämlich versuchen die Hunde diese Reibung zu umgehen und spreizen die Vorderläufe unnatürlich zur Seite ab. Dies wiederum führt langfristig zu Problemen des gesamten Bewegungsapparates.

Eine gute Polsterung ist ebenfalls wichtig - gerade bei Hunden mit sehr empfindlicher Haut beziehungsweise kurzem Fell. Hier können andernfalls schnell Scheuerstellen entstehen.

Fazit: Ein gut eingestelltes Geschirr - egal, ob Y, X oder H-Form schränkt den Hund in seiner Bewegung nicht ein und macht alle Aktivitäten mit. Egal, ob beim Ausflug an den See, beim Wandern (sofern der Hund nicht zieht; hierzu gibt es spezielle Wandergeschirre, die auch für Tätigkeiten auf Zug ausgelegt sind) oder beim täglichen Gassigang!

Ein weiterer Geschirrtyp ist das sogenannte Norweger-Geschirr. Anstelle eines Hals- und Brustteils gibt es hier einen an der Brust waagrecht verlaufenden Gurt, welcher mit dem Bauchgurt verbunden ist. Dieses Geschirr ist im Vergleich schnell und leicht anzulegen. Leider ist die einfache und schnelle Handhabung auch einer der wenigen Pluspunkte. Der vor der Brust verlaufende Steg schränkt bei der Bewegung die Schulterblätter des Hundes und damit die Bewegungsfreiheit ein. Mit Blick auf die Anatomie unserer Hunde wird schnell klar, dass der Hund - vor allem bei schnelleren Gangarten - keine raumgreifenden Schritte mehr machen kann. Zudem kommt es häufig dazu, dass der Bruststeg nicht auf dem Brustbein liegt, sondern schnell nach oben rutscht. Selbiges gilt auch für die sogenannten Sattelgeschirre. Durch den breiten Aufbau am Rücken kommt es hier schnell zu zusätzlichen Reibungspunkten.

Spezialgeschirre

Neben den Geschirren für den Hundealltag gibt es natürlich eine Vielzahl an Hundegeschirren für spezielle Einsatzzwecke. Unser Hauptaugenmerk liegt hier auf den Zuggeschirren. Einen Überblick findet ihr ebenfalls hier im Blog.

Ihr seid unsicher, welches Geschirr zu eurem Hund und zu für eure Zwecke passend ist? Dann meldet euch bei uns unter 0163 18 244 96 oder schaut direkt im Ladengeschäft vorbei! Wir beraten euch gerne.






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